Shen Ming – Die Klarheit des Herzens

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Körper, Geist & Natur im Einklang

In meiner Arbeit verbinde ich jahrtausendealtes Wissen mit einem achtsamen Blick auf das Heute.

Der Weg zu Dir selbst beginnt im Inneren.

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein umfassendes, ganzheitliches Medizinsystem, das sich über mehr als 2.000 Jahre hinweg entwickelt und stetig verfeinert hat. Dabei gibt es nicht die eine, festgelegte chinesische Medizin – vielmehr ist sie ein lebendiges Geflecht aus unterschiedlichen Strömungen, Familientraditionen, ärztlichen Erfahrungen und der Weisheit vieler Generationen.

TCM ist keine geradlinige Theorie, sondern eine Erfahrungsmedizin, die immer wieder aufs Neue beobachtet, geprüft und weitergegeben wurde.

Sie betrachtet Körper, Geist und Natur als ein zusammenhängendes System und zielt darauf ab, das Gleichgewicht und den Energiefluss im Körper zu erhalten oder wiederherzustellen. Dabei geht es von der Symptomatik (Beschwerden/Schmerz) zur Ursache. Die Chinesische Medizin begleitet den Menschen dahingehend, sich an den natürlichen Urzustand zu erinnern.

Im Zentrum steht die Erkenntnis, dass Körper, Geist und Natur untrennbar miteinander verbunden sind. Gesundheit bedeutet in diesem Verständnis Harmonie und freier Energiefluss – Krankheit wird als Ausdruck von Ungleichgewicht gesehen.

Die chinesische Medizin begleitet den Menschen nicht nur dabei, Beschwerden zu lindern oder Symptome zu behandeln, sondern vor allem darin, den Blick nach innen zu richten: Zurück zur Ursache. Zurück zur eigenen Mitte. Zurück zum natürlichen Urzustand.

Grundprinzipien der TCM

Chinesische Medizin beruht auf dem Wissen und Wahrnehmen des Qi. Qi ist die zentrale Kraft, die alles im Körper durchdringt und lebendig macht. Oft wird Qi mit „Energie“ übersetzt – doch es ist mehr als das: Qi ist Lebensatem, Lebenskraft, Bewegung und Bewusstsein in einem. Ohne Qi gäbe es kein Leben – weder bei uns Menschen noch in der Natur. Qi fließt durch unseren Körper – durch die Leitbahnen (Meridiane), gemeinsam mit dem Blut, durch Organe, Gewebe und jede Zelle. Wenn Qi frei und harmonisch fließt, sind wir gesund. Gerät dieser Fluss ins Stocken oder ist Qi nicht ausreichend vorhanden, entstehen Beschwerden – auf körperlicher, emotionaler oder geistiger Ebene. Qi ist eine dynamische Energie – der Grundbaustein des Universums und des Menschen. Es ist das Bindeglied zwischen Körper und Geist und ermöglicht den Austausch zwischen beiden.

Zwei Formen von Qi
  • Vorgeburtliches Qi: Dieses Qi erhalten wir bei der Zeugung – ein „Energiepaket“, das uns unsere Eltern mitgeben. Es ist wie ein Erbkonto, von dem wir im Laufe des Lebens zehren. Dieses ursprüngliche Qi wird bei der Empfängnis gebildet und in den Nieren gespeichert – dort liegt das sogenannte Jing, unsere Essenz. Die Nieren geben nur kleine Mengen dieses vorgeburtlichen Qi an den Organismus ab, um grundlegende Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Mit der Zeit wird dieser Vorrat allmählich weniger – und genau darin liegt der natürliche Prozess des Alterns. Ist das vorgeburtliche Qi erschöpft, endet unser Leben.
  • Nachgeburtliches Qi: Das nachgeburtliche Qi lässt sich über die Atmung und die Nahrung anreichern und gewährleistet, dass der Mensch nicht so schnell sein vorgeburtliches Qi aufbraucht. Je besser wir dieses Qi pflegen und aufbauen, desto weniger müssen wir vom vorgeburtlichen Qi zehren – das fördert Langlebigkeit und Vitalität.
Was Qi in uns bewirkt

Qi ist im Körper nicht nur eine bewegende Kraft – es erfüllt viele zentrale Aufgaben:

  • Es wandelt um – z. B. Nahrung in Energie (Verdauungskraft)
  • Es transportiert – z.B. Flüssigkeiten durch den Körper und Blut durch die Gefäße
  • Es hält – z. B. Blut in den Gefäßen, Organe an ihrem Platz
  • Es schützt – z. B. als Abwehr-Qi gegen Krankheitseinflüsse
  • Es wärmt – Qi erzeugt Wärme und ist dem Yang zugeordnet

Yin und Yang sind zwei Kräfte, die sich gegenseitig ergänzen, durchdringen und in allem Lebendigen wirken. Sie bilden die Grundlage der Chinesischen Medizin – nicht als starres Konzept, sondern als dynamisches Prinzip des Wandels und der Balance.

Yin steht für das weibliche Prinzip, für Ruhe, Tiefe, Dunkelheit, Kälte, das Innere, das Empfangende. Es ist die Substanz, das, was Form gibt – etwa Haut, Blut, Knochen und Organe. Yin ist das Nährende, das Bewahrende.

Yang hingegen verkörpert das männliche Prinzip – Bewegung, Aktivität, Licht, Wärme, Ausdehnung, das nach außen und oben strebende. Es ist die Energie, die uns antreibt, die uns aufrichtet, lebendig und wach macht.

Sind Yin und Yang im Gleichgewicht, fühlen wir uns kraftvoll und ausgeglichen. Gerät diese Balance ins Wanken, entstehen Beschwerden – körperlich, emotional oder geistig. Ziel der Chinesischen Medizin ist es, diese Harmonie wiederherzustellen, damit das Qi frei fließen kann. Das bekannte Taiji-Symbol zeigt: In jedem Pol steckt der Keim des anderen. Licht und Schatten, Bewegung und Stille – alles ist miteinander verbunden. Diese Weisheit entspringt dem Daoismus, einer Philosophie, die den Menschen als Teil des natürlichen Wandels begreift.

Yin und Yang helfen uns, die Prozesse im Körper besser zu verstehen – und führen uns zurück zu einem gesunden, lebendigen Gleichgewicht.

In der Chinesischen Medizin ist alles in Bewegung. Qi, die Lebensenergie, zeigt sich in ständigem Wandel – ein ewiger Kreislauf von Entstehen, Wachsen, Reifen, Vergehen und Neubeginn. Dieses Prinzip wird in den Fünf Wandlungsphasen (Wu Xing) beschrieben: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser.

Jede Phase steht für eine bestimmte Qualität des Lebens, für eine Jahreszeit, ein Lebensalter und eine Bewegung:

  • Holz – der Frühling, das Erwachen, das Wachsen. Wie junge Pflanzen durch die Erde brechen, steht Holz für Aufbruch, Vision, Kreativität und Durchsetzungskraft. Es symbolisiert Kindheit und Entwicklung.
  • Feuer – der Sommer, die Blütezeit, Hitze und Lebendigkeit. Feuer bringt Freude, Begeisterung, Ausdehnung und steht für das jugendliche Ausloten von Grenzen.
  • Erde – der Spätsommer, Reife, Stabilität und Nährende. Erde bringt Ausgleich, Fürsorge und Verbundenheit – die Mitte, in der alles ruht.
  • Metall – der Herbst, die Erntezeit, Loslassen und Rückzug. Metall steht für Klarheit, Struktur und die Fähigkeit, das Wesentliche zu erkennen.
  • Wasser – der Winter, die Stille, das Tiefe. Wasser steht für Regeneration, Weisheit, Ruhe und das Zurückkehren zum Ursprung.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden den Fünf Wandlungsphasen – Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser – jeweils ein Yin- (Zang) und ein Yang-Organ (Fu) zugeordnet. Dabei geht es nicht allein um das anatomische Organ, sondern um einen energetischen Funktionskreis, der körperliche, emotionale und geistige Prozesse umfasst.

Jede Wandlungsphase steht für eine bestimmte Lebensqualität und bringt ein eigenes Organpaar mit sich. Diese Zang-Fu-Systeme ermöglichen es, Zusammenhänge im Menschen ganzheitlich zu verstehen – und Disharmonien im Fluss des Qi zu erkennen und zu regulieren

  • Holz: Leber (Zang) und Gallenblase (Fu)
  • Feuer: Herz (Zang) und Dünndarm (Fu)
  • Erde: Milz (Zang) und Magen (Fu)
  • Metall: Lunge (Zang) und Dickdarm (Fu)
  • Wasser: Niere (Zang) und Blase (Fu)

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Ich freue mich darauf, dich kennenzulernen und dich auf deinem Weg zu begleiten.